Adventures

Sword

Garthan, Gwendon, Morten und Turras

RUNDE: 4

DATUM: 10. Aleët (Geistertag, Feuerwoche, Elrani) - Kurz vor Sonnenaufgang

ORT: Der Forst von Dannmar

Misstrauen schlägt dem jungen Baumeister entgegen, als er sich - etwas verunsichert - der Gruppe nähert. Die Miende des Grafen ist alles andere als freundlich, als er sich an Morten wendet.

"Was macht Ihr hier?" fährt er ihn an.

"Verzeihung. Ich mache nur einen Morgenspaziergang. Ich wusste nicht, dass das verboten ist." Morten ist etwas ungehalten über diese Behandlung.

Graf Tamaig blickt kurz zu Camren hinüber und nickt diesem zu. Camren faltet seine Hände, und Gwendon, der recht nahe bei ihm steht, hört deutlich wie der Priester ein Gebet oder einen Zubverspruch murmelt. Tamaig richtet sich wieder an Morten. Etwas sanfter fährt er fort: "Es tut mir leid, aber dies ist sehr wichtig. Seid Ihr uns nachgeschlichen oder habt Ihr uns belauscht?"

Morten schüttelt empört den Kopf. "Weder noch. Wie gesagt, ich wollte nur einen Spaziergang machen und mir bei der Gelegenheit die Ruinen ansehen. Ich hatte keine Ahnung, dass ich Euch hier treffen würde. Wenn Euch das lieber ist, kehre ich sofort zum Lager zurück."

"Wisst Ihr, warum wir hier oben sind?"

Morten schaut von einem zum anderen. "Ich habe nicht die geringste Ahnung. Aber ich nehme an, es hat nichts mit der Jagd zu tun?"

Der Graf schaut fragend zu Camren, und dieser nickt ihm beruhigend zu.

"Es ist gut. Verzeiht Meister Essansor, dass ich Euch so angefahren habe."

"Ich werde dann wohl wieder zum Lager gehen," sagt Morten, und schaut dabei Camren etwas unbehaglich an.

Aber der Graf schüttelt nach kurzem Nachdenken den Kopf. "Nein, bleibt hier. Ich möchte, dass Ihr hört, was hier gesprochen wird."

Malvin mischt sich ein. Seine blauen Augen scheinen Morten förmlich zu durchbohren. "Herr Graf, ist das wirklich eine gute Idee? Was wir hier zu besprechen haben, ist nicht für jedermanns Ohren bestimmt."

Auf der Stirn des Grafen hat sich eine steile Falte gebildet. "Oberst Malvin, mir ist diese Geheimniskrämerei zuwider. Entweder Ihr könnt mich überzeugen, dann wird diese Angelegenheit sowieso öffentlich geklärt werden müssen, oder nicht, dann solltet Ihr besser dieses Land verlassen."

Weder Malvin noch Morten scheinen von der Entscheidung des Grafen begeistert zu sein, aber dieser duldet keinen Widerspruch. Malvin schüttelt nocheinmal den Kopf, fährt dann aber fort: "Na gut, wie Ihr wünscht. Ihr solltet Euch dies hier einmal ansehen."

Mit diesen Worten holt er unter seinem Umhang eine Tasche hervor, entnimmt dieser einige zusammengerollte Pergamente und reicht sie dem Grafen. Dieser nimmt sie zögernd entgegen, liest sie dann aber sehr aufmerksam.

Währenddessen wendet sich Malvin Turras, Gwendon und Garthan zu. Er drückt jedem von ihnen die Hand.

"Gut, dass Ihr gekommen seid. Wir haben uns sicherlich viel zu erzählen, aber das muss noch eine Weile warten."

Turras nickt. "Es gibt einiges zu berichten - einige erstaunliche und beunruhigende Entwicklungen in Chelekar."

"Ich habe Gerüchte gehört. Ein ausführlicher Bericht wird mir aber sehr willkommen sein."

Graf Tamaig reicht die Schriftstücke, die er gelesen hat, an Camren weiter und seine Miene verfinstert sich zusehends. Auch der Priester blickt sehr ernst, als er sagt: "Dies scheint wirklich König Gerens Handschrift zu sein, Herr Graf. Aber ich möchte das noch genauer untersuchen."

Malvin sagt: "Ich vertraue sie Eurer Obhut an, Graf Tamaig. Ich wüsste niemand, bei dem sie besser aufgehoben wären."

"Wenn diese Dokumente echt sind ..." murmelt der Graf. "Wo habt Ihr sie her?"

"Einige meiner Leute fanden sie bei den Söldnern, denen ich sie hinterher geschickt hatte. Sie kamen jedoch zu spät; Gerens Familie war schon tot."

"Lebt noch jemand von diesen Söldnern?"

"Malvin schüttelt den Kopf. "Leider nicht. Soweit ich weiss, sind sie alle bei einem Steppenbrand ums Leben gekommen. Aber Ihr könnt mit einem von meinen Leuten sprechen, der dabei war."

"Wo ist das ganze passiert?"

Aber Malvins Aufmerksamkeit ist plötzlich nicht mehr auf den Grafen gerichtet. Vielmehr achtet er auf Turras, der angestrengt in Wald hinein lauscht. In der plötzlichen Stille hört man deutlich das Brechen von Zweigen und das Rascheln von Laub aus der Richtung des Lagers.

"Wer kommt den nun Schon wieder?" seufzt der Graf und wirft Hauptmann Brandon einen vorwurfsvollen Blick zu, weil dieser es versäumt hat, den Gardisten, der Morten gebracht hat, wieder auf seinen Posten zu schicken.

Malvin, Graf Tamaig und der Hauptmann gehen einige Schritte in Richtung des Waldrandes, und Turras und Garthan folgen ihnen in kurzem Abstand. Die anderen beobachten das Geschehen aus dem Hintergrund. Es wird deutlich, dass sich nicht nur eine sondern eine ganze Menge Perosnen nähert. Dann tauchen zwischen den Bäumen Bewaffnete auf, und sie tragen nicht die Farben von Llannaid, sondern sind sind in nichtssagende Rüstungen und Umhänge gekleidet. Ihr zieht Eure Waffen.

Graf Tamaig richtet sich zu seiner vollen Grösse auf. "Wer geht dort im Forst von Dannmar?"

Der erste der Neuankömmlinge tritt unter den Bäumen hervor und bleibt ungefähr drei Dutzend Schritt von Malvin und dem Grafen entfernt stehen. Er trägt Kettenhemd und Helm und hält ein Schild und eine schwere Axt in seinen Händen. Auf den ersten Blick scheint er die Zähne zu einem bösartigen Grinsen gefletscht zu haben, aber dann kann man erkennen, dass ihm die Unterlippe fehlt, und so die Zähne seines Unterkiefers zu sehen sind. Zwei, drei, vier ähnlich bewaffnete Kämpfer kommen hinter ihm aus dem Wald - zwei davon halten Langbögen in ihren Händen und haben ein Pfeil auf die Sehen gelegt. Hinter ihnen unter den Bäumen sind noch mindestens acht oder neun andere zu sehen.

Der Graf ruft ihnen entgegen: "Was sucht Ihr hier? Dies ist das Land des Hauses Llannaid, und niemand geht hier ohne meine Erlaubnis."

Endlich antwortet der Mann ohne Unterlippe. "In Namen des Königs! Legt Eure Waffen nieder und leistet keinen Widerstand!"

"Was fällt Euch ein! Ich kenne Euch, Turgan, aber dass Ihr zur königlichen Garde gehört, gibt Euch kein Recht hier so aufzutreten. Steckt Euer Schwert weg, und dann werde ich vielleicht ... "

In diesem Moment spannt einer der Männer seinen Bogen und zielt auf den Grafen. Ein Warnruf erklingt aus mehreren Kehlen. Malvin ist zu weit weg, aber Brandon ap Riados springt vor seinen Herrn. Das Schwirren des Pfeiles ist zu hören, und der Hauptmann bricht vor den Füssen des Grafen zusammen. Der Pfeil ragt wie ein Mahnmal aus seiner Brust.

Mit welchen Erlebnissen soll es weitergehen?

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