Adventures

Sword

Garthan und Morten

RUNDE: 12

DATUM: 11. Aleet (Diensttag, Dunkelwoche, Elrani) - Morgens

ORT: Auf dem Ritt nach Llannaid

Unter einem blaßblauen Himmel reitet die kleine Gruppe die Küstenstraße entlang, die sich hinter den Dünen von Diamnar nach Llannaid schlängelt. Immer wieder kann man einen Blick auf die Wellen des Meeres der Kälte werfen, die hier gegen die sandige Küste anbranden.

Malvin ist ein paar hundert Schritt vorausgeritten, um einen Blick auf den weiteren Verlauf der Straße zu werfen, und Garthan hängt ein bißchen zurück. Graf Tamaig lenkt sein Pferd neben das von Morten und beginnt ein Gespräch.

"Es tut mir leid, daß Ihr in diese unglücklichen Ereignisse hineingezogen worden seid." Eröffnet der Graf ein Gespräch. "Wenn ich gewußt hätte, daß es gefährlich werden könnte, hätte ich Euch niemals zu diesem Ausflug eingeladen. Ich habe Euch nach Gwynneth gebeten, um etwas an meiner Stadt zu tun, nicht um in die Streitigkeiten unseres Landes verwickelt zu werden."

"Ich würde sagen, dass ist eine Art 'Berufsrisiko' ", gibt Morten mit leicht gequälter Miene zu verstehen. Dann rafft er sich auf und fährt fort: "Nun, es ist unglücklicher- oder vielleicht doch glücklicherweise nicht das erste Mal, dass ich auf etwas unsanfte Art und Weise aus meinem normalen beruflichen Trott gerissen werden. Obwohl ich hier zugeben muss, dass es sehr sehr plötzlich geschah. Und ich habe auch noch nicht in vollem Umfang verstanden, um was es hier eigentlich geht. Der König dieses Landes - Geren - will uns erst durch sehr zwielichtige Gestalten gefangen setzen, dann sollt Ihr und der Oberst "zu ihm gebracht" werden, und in den Kellern des Königs soll ein rechtmässiger Tronerbe sitzen ?"

Graf Tamaig verzieht das Gesicht. "Unser Land muß Euch wie ein finsteres Rattennest vorkommen. Geren hält seinen Bruder Corwin im Kerker gefangen. Corwin soll ihren Vater vergiftet haben, und ein Gericht aus den höchsten Saerpriestern unseres Landes hat diesen Vorwurf bestätigt. Ich selber war bei der Befragung anwesend."

"Und jetzt glaubt Ihr, daß das doch nicht wahr ist?"

"Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Der Herr Saer erlegt uns schwere Prüfungen und Strafen auf." Der Graf verfällt eine Weile in Schweigen, und es dauert eine Weile bevor er wieder das Wort ergreift.

...

Nachdem Ihr ungeachtet der momentan Situation endlich noch einmal wieder auf Deinen Auftrag gekommen seid, vertieft Ihr Euch für eine Weile in den Dingen, die in Llannaid getan werden können und müssen, bis der Graf nach einer Weile abrupt das Thema wechselt.

"Was haltet Ihr eigentlich als Fremder in unserem Land von Oberst Malvin?"

Morten überlegt einen Moment. "Oberst Malvin, hmmm wessen Oberst ist er eigentlich ? Befehligt er Truppen des Königs? Nun, er scheint ...äh...ziemlich ....hmmm....vielseitig zu sein, könnte man sagen. Er ist ein Kriegsmensch, der Magie mächtig, er kennt seltsamste Orte und Gestalten, die sich in der Tiefe Eurer Heimat befinden, er ist anscheinend in die höchste Politik dieses Landes verwickelt, er ist sehr hmmm... überzeugend, ein einnehmender Charakter. An den hohen Häusern meines Heimatlandes gibt es die mächtige Stellung des Han-Darsan, das heißt übersetzt soviel wie "Der, der alles - mit Legitimation des Oberhauptes - tut". Er wäre vermutlich ein hervorragender Han-Darsan. Er scheint mir aber hier auch ein Fremder zu sein, zumindest ist er nicht von hier, vermute ich. Ich kenne Oberst Malvin so gut wie nicht, aber ich bin mir sicher, daß es nicht gut wäre ihn zum Feind zu haben."

Graf Tamaig scheint bereit, Dir etwas Aufklärung über den mysteriösen Oberst zu geben. "Oberst Malvin kam vor etwa zwei Jahren nach Gwynneth und wurde noch von König Olbran angeheuert, um ein neues Regiment aufzubauen. Nach der Thronbesteigung Gerens geriet er mit diesem aneinander."

"Und er ist immer noch im Land?"

"Er verschwand damals. Es gab immer wieder Gerüchte, er sei noch im Land, aber ich habe ihn bis zu diesem Treffen nicht mehr gesehen."

"Und warum versucht der König nicht nur ihn, sondern auch Euch zu ergreifen?"

"Ich weiß es nicht, aber vielleicht fürchtet er, daß Malvin aufdeckt, daß Corwin zu Unrecht im Kerker sitzt und daß ich mich dann gegen ihn stelle."

...

Der Nachmittag des Tages schreitet bereits voran, als ihr auf der Straße einer kleinen Gruppe von Bauern begegnet, die notdürftig bewaffnet auf dem Weg nach Llannaid sind. Auf Nachfragen des Grafen stellt sich heraus, daß sie zur Musterung der gräflichen Truppen in die Hafenstadt gerufen worden worden.

"Das kann nur mein Onkel veranlaßt haben", meint der Graf. "Aber was kann ihn dazu veranlaßt haben? Was ist jetzt schon wieder los?"

"Ich fürchte, Geren hat es nicht bei einem Angriff auf Eure Person belassen", antwortet Malvin. "Wir sollten uns beeilen, um so schnell wie möglich in die Stadt zu kommen.

...

Etwa eine Atlai später erreicht ihr endlich Euer Ziel. Am Diamnarer Tor entsteht große Aufregung als man den Grafen erkennt, und ihr werdet so schnell wie möglich durch die Stadt zur Burg gebracht. Dort erwartet Euch bereits Hauptmann Levardos, der dem Grafen Bericht erstattet.

"Gestern abend erhielt ich die Nachricht, daß der König mit einem Heer von etwas tausend Mann in Richtung Llannaid marschiert. Ich habe keine Ahnung was für Absichten er hat, aber vorsichtshalber habe ich Euren Onkel gebeten, die Bauern der Umgebung zu den Waffen rufen zu lassen. Außerdem habe ich Euch natürlich sofort Boten hinterher geschickt und war sehr besorgt als sie nicht zurückkamen. Aber vor etwas einer halben Atlai ist Fräulein Arwen, Eure Nicht, auf einem völlig abgehetzten Pferd hier angekommen und hat mir berichtet, daß Ihr im Jagdlager angegriffen worden seid. Ich habe noch ein paar Männer losgeschickt, konnte aber nicht so viele senden wie ich gewollt hätte, um die Verteidigung der Stadt nicht zu entblößen."

Der Graf ist blaß vor Wut als er antwortet. "Hat Geren irgendwelche Botschaften geschickt, um zu erklären, was er mit seinen Soldaten in Llannaid will?"

Levardos schüttelt den Kopf. "Es ist keine einzige Nachricht von ihm gekommen. Ich wollte ihm eine Abordnung schicken, aber Herr Bergen meinte, man solle noch warten, ob Ihr nicht doch noch rechtzeitig zurückkommen würdet." Er seufzt erleichtert. "Das ist ja nun glücklicherweise geschehen."

Der Graf richtet sich gerade auf, und seine Augen blitzen vor Entschlossenheit. "Ruft alle Offiziere und Verantwortlichen zusammen. Wir müssen Kriegsrat halten."

Dann wendet er sich an Morten. "Ihr verzeiht Herr Essansor. Wie Ihr seht, habe ich Wichtiges zu tun. Bitte laßt es den Haushofmeister wissen, wenn Ihr etwas benötigt." Dann wendet er sich um, um in Richtung seines Ratszimmers zu entschwinden.

Mit welchen Erlebnissen soll es weitergehen?

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