Adventures

Sword

Tim

RUNDE: 8

DATUM: 10. Aleët (Geistertag, Feuerwoche, Elrani) - Abends

ORT: Im Kerker der Burg von Llannaid

Du überlegst kurz. Ob man Taran so etwas anvertrauen kann? Wer weiß, was er hauptberuflich so treibt. Es wäre sicherlich nicht schlecht, wenn er Aiunn benachrichtigen könnte. Aber sojemanden zu Aiunn schicken? Da wird sich Liona sicherlich nur darin bestätigt sehen, das Du den Ärger magisch anziehst. Aber das hier ist wahrscheinlich die einzige Chance, daß sie über die bevorstehende Gefahr informiert wird. Also, was soll's?

Mit gedämpfter Stimme redest Du auf Taran ein.

"Es gäbe da etwas! Im Tempel des Saer. Eine nette, junge Dame namens Aiunn! Erzähl ihr, was ich Dir erzählt habe: Daß der König mit einem Heer auf dem Weg hierher ist. Solltest Du nicht zu ihr können, erzähl es Lionafara Yalini, der Priesterin. Ich hoffe sie wissen, was zu tun ist."

Taran nickt und grinst Dich an. "Geht klar, mach ich." Er wendet sich schon zum Gehen, aber Du hältst ihn nocheinmal an.

"Ach, und nochwas! Im Hafen liegt ein Schiff. Die Celara. Wenn Du die Kapitänin Fiarel Unangor ebenfalls unterrichten könntest. Danke. "

Dein ernster Gesichtsausdruck unterstreicht, wie wichtig Dir diese Angelegenheiten sind.

Taran zwinkert Dir zu. "Hey, Männer wie wir müssen zusammenhalten. Ich werde Deine Leute benachrichtigen. Verlaß Dich auf mich."

Ein letztes Mal präsentiert er Dir sein blitzend weißes Gebiß und wendet sich dann zum Ausgang. Etwas neidisch schaust Du ihm hinterher, als der Feldwebel ihn aus dem Kerker bringt. Allerdings nicht, ohne ihm den einen oder anderen Stoß zu verpassen. Sein Geschimpfe ob der groben Behandlung verklingt, als sich die Kerkerfalltür hinter ihm schließt.

Deine Gedanken schweifen zu Aiunn. Einen kurzen Moment kannst Du Deine kalte Umgebung vergessen, aber das keuchende Husten eines der Kerkerinsassen bringt Dich abrupt in die Wirklichkeit zurück. Du mußt hier raus.

An einer einigermaßen trockenen Stelle läßt Du Dich auf den Boden nieder, lehnst Dich an die Wand und denkst nach. Angesichts der neuen Situation dürfte Levardos nicht mehr viel Zeit für Nachforschungen in Sachen Jolgin aufbringen können. Das sollte ihn eigentlich davon abhalten, Aiunn in Schwierigkeiten zu bringen. Vielleicht wäre es also angebracht, Levardos alles über Jolgin und Quin zu erzählen und so diesem erbärmlichen Loch zu entkommen. Gedacht, getan.

"OWAIN?" Dein Ruf hallt durch den Kerker, und die anderen Gefangenen starren Dich an. Ob sich der Kerl zeigt?

"HEY OWAIN. LEVARDOS WOLLTE EINE AUSSAGE! DIE KANN ER JETZT HABEN."

Du bist aufgestanden und bis an die unterste Stufe der Treppe gegangen. Schon setzt Du an, noch einmal nach dem Wärter zu rufen, als sich das Gitter quietschend öffnet, und Du in das häßliche Gesicht Owains hinaufstarrst. Er hält eine Laterne, die die Stufen beleuchtet und Dich blendet.

"Was willst Du Schreihals? Kannst Du einen ehrlichen Menschen nicht in Ruhe lassen?"

Du vermeidest es, eine Grimasse zu ziehen, als ihm das Wort 'ehrlich' über die Lippen kommt. Schließlich ist er Deine einzige Möglichkeit Levardos zu erreichen.

"Ich muß dringend mit Levardos sprechen, denn ..."

Owain unterbricht Dich. "Ja, ja. Das sagen sie alle." Er spuckt geräuschvoll auf den Boden. "Morgen seh' ich den Leutnant. Da kann ich's ihm vielleicht sagen."

Du schüttelst den Kopf. "Du verstehst nicht. Wegen dieser Aussage hat mich Levardos hierher bringen lassen. Sie ist wichtig für ihn. Und Du kannst ihm die gute Nachricht bringen, daß ich bereit bin zu reden."

Owain schaut Dich zweifelnd aus zusammengekniffenen Augen an. Du lächelst ihm aufmunternd zu.

"Vielleicht springt ja sogar eine Beförderung heraus. Aber es ist dringend."

"Na gut." Owains Antwort kommt zögernd. "Ich werde mal sehen, ob ich den Leutnant finde."

Mit diesen Worten dreht er sich um und schließt die Falltür wieder hinter sich. Du bleibst im Kerker zurück und hoffst auf das baldige Erscheinen des Hauptmanns.

Das Warten macht den Aufenthalt im Kerker erst recht zur Hölle. Die nächste Atlai scheint sich einer halben Ewigkeit zu dehnen. Als sich die Kerkertür wieder öffnest spürst Du daher als erstes nur Erleichterung, daß endlich etwas passiert. Die Erleichterung verwandelt sich in Spannung und Hoffnung als tatsächlich Levardos Gesicht in der Öffnung erscheint.

"Meister Kallar, ich freue mich zu hören, daß Ihr Euch etwas überlegt habt. Kommt doch herauf!" Mit einem Wink bedeutet er Dir hinaufzuklettern.

Blinzelnd kletterst Du die Treppe empor, denn gegen die Düsternis des Kerkers ist der darüber liegende Raum blendend hell erleuchtet. Levardos, der ein leichtes Kettenhemd und ein Kurzschwert trägt, führt Dich in einen kleinen Raum, anscheinend die Kammer des Kerkermeisters, der jedoch nicht mitkommt. Mit einem angeekelten Blick schiebt Levardos den Dreck beiseite, der sich auf dem Tisch und dem einzigen Stuhl angesammelt hat und meint: "Setzt Euch!" Er selbst bleibt jedoch stehen. Du lehnst das Angebot kopfschüttelnd ab, denn der Raum läd wirklich nicht dazu ein, sich hier irgendwo niederzulassen. Stattdessen schaust Du Levardos direkt an.

"Ihr wolltet mit etwas erzählen?" fragt er und hebt eine Augenbraue.

Mit welchen Erlebnissen soll es weitergehen?

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