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Sword

Im Hafen von Dar-Maran

Es ist Herbst, aber noch ist der Hafen von Dar-Maran geschäftig wie eine Kolonie von Iritik-Käfern. Schiffe aus aller Herren Länder löschen ihre Ladung oder bereiten sich auf eine letzte Reise vor, bevor die Winterstürme die Seefahrt fast vollständig zum Erliegen bringen.

Mitten in diesem Chaos liegt die "Celara" vor Anker. Die Matrosen sind gerade dabei, die letzten Ballen Seide in Frachtraum zu verstauen, und Kapitänin Unangor geht ungeduldig auf dem Achterbank auf und ab. Sie wartet auf die vier Passagiere, die das Schiff für die Reise nach Gwynneth gechartert haben. Morten Essansor ist bisher der einzige, der an Bord gekommen ist. Tim Kallar prüft noch einmal den Wind und den Stand der Gezeiten. Die Bedingungen sind jetzt optimal. Je schneller man auslaufen kann, desto besser.

"Celara ahoi" erklingt es von backbord. "Vier, um an Bord zu kommen".

Einer der unzähligen Mietboote des Hafen kommt mit einigen geschickten Ruderschlägen längsseits. Kapitänin Unangor winkt ihren beiden Navigatoren, Tim Kallar und Ylor, mitzukommen, um die Passagiere zu begrüßen.

Als erste erscheint eine matronenhafte, füllige Frau mittleren Alters über der Reling. Sie ist in die schwarz-weißen Roben der Priesterschaft des Saër, des Gottes der Wahrheit und der Gerechtigkeit, gekleidet, aber ihr Auftreten ist ganz anders, als man es sonst von den würdevollen Priestern und Priesterinnen des Richters der Götter gewöhnt ist. Die Kapitänin muß erst einmal eine Umarmung über sich ergehen lassen, und die beiden Navigatoren entgehen nur knapp diesem Schicksal.

"WasfüreinwunderschönesSchiff!Ihrmüßtmirunbedingtalleszeigen,liebeFiarel. IchdarfEuchdochFiarelnennen,nichtwahr?Oh,ichfreuemichaufdieseReise. MeinNameistübrigensLionafaraYalini,PriesterindesSaër,aberichhassedieseFormalitäten, nenntmichbitteeinfachLiona,ja?Dasistlieb.Bitte,sagtmir..."

Während dieser Wortschwall wie eine Jahrhundertwelle über die "Celara" hereinbricht, haben die nächsten Reisenden das Deck erreicht. Ein älterer, hagerer Mann mit grauem, sehr schütterem Haar schlurft auf das Empfangskommitee zu. An seiner Seite geht eine etwa zwanzig Jahre junge, atemberaubende Schönheit. Sie trägt ihr langes, dunkles Haar offen, und das Kleid unter ihrem Reiseumhang enthüllt mehr von ihrer Figur, als für den Seelenfrieden des männlichen Teils der Besatzung gut ist.

Die Kapitänin scheint den Mann zu kennen und stellt ihn als Olorin Giamantor vor. Die Giamantors sind eine der reichsten und mächtigsten Familien von Dar-Maran, Euer Passagier ist also von einiger Bedeutung.

"Schön an Bord Eures Schiffes zu sein, Kapitänin. Dies ist meine Nichte Aiunn. Bitte laßt ihr ihre Unterkunft zeigen."

Tim ist der Schnellste. "Ich zeige Euch Eure Kabine." Die dunklen Augen der Schönheit mustern den Navigator und verharren vielleicht einen Augenblick länger als schicklich auf seiner Gestalt. Dann bedeutet sie ihm voranzugehen. Ein Dutzend neidischer Augenpaare starrt ihnen hinterher.

Während die beiden in Richtung der Kabinen gehen, erscheint der letzte der Passagiere. Noch jemand aus der Priesterschaft des Saër, aber diesmal ein ca. dreißig Jahre alter Priester, mit für Narsarianer untypischem roten Haar und Bart. Seine Roben zeugen von einigem Wohlstand und seine Manieren sind ausgezeichnet, als er sich vor der Kapitänin verbeugt und ihre Hand küßt.

"Quin Verrasantar, zu Euren Diensten."

"Willkommen an Bord. Wenn es Euch recht ist, werden wir ablegen, sobald Euer Gepäck an Bord ist."

"Wie es Euch beliebt, Kapitänin."

Mit welchen Erlebnissen soll es weitergehen?

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