Die Khitai-Expedition - Tagebuch von Magister Gamlewinkel
Posted: Mon Oct 19, 2015 8:29 pm
Expeditionstagebuch von Magister Mallegorum Gamlewinkel von Glitterbach
ordentliches Mitglied der Königlichen Geographischen Gesellschaft von Thule
zur Khitai-Fahrt der "Königin der Meere"
6. Larian des Jahres XXX
Auf der Pirateninsel
Vom Fenster unseres Quartiers der Piratenfeste kann ich die "Königin der Meere" und die "Maneto" vor Anker liegen sehen. Mit einem mulmigen Gefühl muss ich daran denken, dass sich unsere Wegen morgen von diesen beiden stolzen Schiffe trennen werden. Während sie unter dem Kommando von Kapitän de la Vega den Seekrieg zur Unterstützung von Goryu anführen, werden wir auf einer kleinen Dschunke in Richtung Khitai und dem Kaiserkanal aufbrechen, um von dort landeinwärts bis zur nördlichen Hauptstadt und dem Teehaus des alten Herrn Chang zu reisen.
Leider macht der uns zur Verfügung gestellte Piratenkapitän namens "Stinkhals Wang" - wir begegneten ihm schon bei unserer Ankunft hier - nicht den zuverlässigsten Eindruck. Auch das Schiff, dem wir uns anvertrauen, ist ein besserer - oder sollte ich sagen "schlechterer"? - Fischkutter. Ich kann mich dem Argument aber nicht verschließen, das selbiges die unauffälligste Möglichkeit ist, die von den Mandarinen der Gelben Kammer kontrollierten Seegebiete zu durchqueren. Immerhin haben wir die Monate-lange Fahrt durch die Nordwestpassage überstanden, da werden uns zwei Wochen auf einem Fischkutter wohl kaum schrecken können.
7. Larian des Jahres XXX
An Bord der Dschunke
Wenn ich meine gestrigen Worte lese, mag ich mich fast ob meiner voreiligen Wortwahl schelten. Das Schiff - nein, der Kahn ist doch sehr gewöhnungsbedürftig. Seitens Makino wäre es angesichts der Enge und des Gestanks fast zur Meuterei gekommen. Wenigstens stellt sich Stinkhals Wangs zu Lande ständig betrunkene Bande an Bord als erstaunlich kompetente Mannschaft heraus. Man muss diese Piraten wohl in ihrem eigenen Element erleben.
12. Larian
An Bord der Dschunke
Von den letzten Tagen ist wenig zu berichten, die übliche Langeweile einer Seereise stellt sich ein. Wir kommen glücklicherweise gut voran, die Winde stehen sehr günstig. Eben höre ich Offa, der den Ausguck besetzt hält, ein Segel am Horizont ausrufen. Wir werden sehen, was dieses bringt.
13. Larian
An Bord der Dschunke
Oh, das war eine knappe Angelegenheit. Das Schiff stellt sich als ein Kriegsschiff der Sung heraus - und unsere großartige Tarnung als Fischerboot ging fast nach hinten los. Wir selbst waren zwar wohl verborgen im geheimen Schmuggelladeraum des Schiffes, aber man schickte trotzdem ein Prisenkommando herüber, da die Mandarine wohl jedes noch so kleine, schwimmfähige Gefährt für ihre Kriegsflotte rekrutieren. Glücklicherweise bestand das Kommando nur aus einer Prise halbherzig-motivierter Seesoldaten, die wir mit Hilfe von Wangs Leuten und reichlich Alkohol schnell ausgeschaltet hatten, nachdem das feindliche Schiffe außer Sichtweite war.
Jetzt stellt sich nur die Frage, was tun mit den Gefangenen? Immer wieder erschreckt mich die Blutrünstigkeit Makinos, der dafür plädierte, sie einfach über Bord zu werfen. Nicht auch meiner Wache! Stattdessen haben wir uns entschieden, sie auf einer nicht allzu fernen Insel auszusetzen. Wang und seine Mannschaft wirken allerdings nicht besonders glücklich darüber, diese Gestade anlaufen zu müssen. Sie erzählen dunkle Geschichten darüber, was dort ausgesetzten Meuterer widerfährt. Kein Wunder bei diesem abergläubischen Völkchen.
15. Larian
An Bord der Dschunke
Mir Zittern noch die Hände beim Eintrag in dieses Tagebuch, denn wieder einmal mussten wir erfahren, dass in so manchem Aberglauben mehr als ein Stück Wahrheit steckt. Als wir zwischen die Sandbänke der angesteuerten Insel einliefen, erspähten wir im Zwielicht am Ufer eine merkwürdige Ansammlung von Personen und eine starke magische Aura von böswilliger Präsenz. Uns kamen Zweifel, ob man selbst einen Feind einem solchen Ort ausliefern sollte und wir beschlossen wieder abzudrehen. Da erhoben sich plötzlich zahlreiche scheußliche Fangarme aus der See und griffen unser Schiff an, offensichtlich von einer zentralen Intelligenz gesteuert. Außerdem brachen plötzlich die gefangenen und ausgeschaltet geglaubten Seesoldaten aus der Kabine hervor - aber ihr Blick war leer und sie schienen von blanker Mordlust gesteuert.
Natürlich warfen sich meine tapferen Mitstreiter sofort in den Kampf, aber die dunkle Präsenz, die über allem schwebte, schürte den Blutdurst meiner Gefährten. Als Makino den ersten Seesoldaten niederstreckte, ging er plötzlich auf Johann Graustich los, und auch dieser konnte bald nicht mehr Freund und Feind unterscheiden. Nur mit Mühe konnten wir verhindern, dass Schlimmeres geschah, und erst als wir Abstand von der Insel gewannen, ließ dieser bösartige Einfluss nach.
Aus den Geschickten der Piraten und ein paar Hinweisen von Tomoe Gozen schlossen wir, dass vielleicht ein abtrünniger Mandarin der Gelben Kammer hierher verbannt wurde. Kurzzeitig spielten wir mit dem Gedanken, doch noch anzulanden und ihn zu befragen, aber dann erschien uns diese doch zu tollkühn und zu wenig aussichtsreich, wirklich verlässliche Informationen zu bekommen. Wir setzten einen Kurs aufs Festland!
17. Larian
An Bord der Dschunke
Wir hatten eine weitere Begegnung mit Schiffen der Sung-Flotte, diesmal glücklicherweise nur aus der Ferne. Es war ein größerer Verband auf dem Weg nach Osten, und zu unserer Besorgnis erkannten wir zwei große Schiffe mit hyborischer Takelung unter ihnen - Dreadnoughts. Wie wir schon gerüchte-weise gehört haben, sind die Mandarine anscheinend noch im Besitz einiger alter imperialer Kriegsschiffe, hier ehrfürchtig "Schwimmende Festungen" genannt. Diese haben sie nun wieder in Stand gesetzt und führen sie gegen unsere Schiffe ins Feld. Ob dieser Macht wird mir Bang, wenn ich an unsere Freunde und Gefährten an Bord der "Königin" und der "Maneto" denke.
1. Duncan-mor
Khitai - Eine Hafenstadt am Kaiserkanal
Wir haben es geschafft, den Kaiserkanal erreicht und Khitai betreten! Welch erhebendes Gefühl dieses Ziel zu erreichen. Auch wenn noch so viel Ungewissheit vor uns liegt, diesen Erfolg kann uns niemand mehr nehmen.
Mit einem wagemutigen Manöver sind wir nicht durch die eigentliche Einfahrt in den Kanal gefahren, sondern durch die Überlaufkanäle. Ganz unbeschadet hat die Dschunke dies nicht überstanden, aber wir haben es bin zum ersten Binnenhafen geschafft und sind angelandet. Hier trennen sich unsere Wege von Stinkhals Wang, der mir in diesen zwei Wochen geradezu ans Herz gewachsen ist. Wir werden uns ein Flussschiff suchen, um den langen Weg nach Norden und Westen zur Hauptstadt anzutreten.
ordentliches Mitglied der Königlichen Geographischen Gesellschaft von Thule
zur Khitai-Fahrt der "Königin der Meere"
6. Larian des Jahres XXX
Auf der Pirateninsel
Vom Fenster unseres Quartiers der Piratenfeste kann ich die "Königin der Meere" und die "Maneto" vor Anker liegen sehen. Mit einem mulmigen Gefühl muss ich daran denken, dass sich unsere Wegen morgen von diesen beiden stolzen Schiffe trennen werden. Während sie unter dem Kommando von Kapitän de la Vega den Seekrieg zur Unterstützung von Goryu anführen, werden wir auf einer kleinen Dschunke in Richtung Khitai und dem Kaiserkanal aufbrechen, um von dort landeinwärts bis zur nördlichen Hauptstadt und dem Teehaus des alten Herrn Chang zu reisen.
Leider macht der uns zur Verfügung gestellte Piratenkapitän namens "Stinkhals Wang" - wir begegneten ihm schon bei unserer Ankunft hier - nicht den zuverlässigsten Eindruck. Auch das Schiff, dem wir uns anvertrauen, ist ein besserer - oder sollte ich sagen "schlechterer"? - Fischkutter. Ich kann mich dem Argument aber nicht verschließen, das selbiges die unauffälligste Möglichkeit ist, die von den Mandarinen der Gelben Kammer kontrollierten Seegebiete zu durchqueren. Immerhin haben wir die Monate-lange Fahrt durch die Nordwestpassage überstanden, da werden uns zwei Wochen auf einem Fischkutter wohl kaum schrecken können.
7. Larian des Jahres XXX
An Bord der Dschunke
Wenn ich meine gestrigen Worte lese, mag ich mich fast ob meiner voreiligen Wortwahl schelten. Das Schiff - nein, der Kahn ist doch sehr gewöhnungsbedürftig. Seitens Makino wäre es angesichts der Enge und des Gestanks fast zur Meuterei gekommen. Wenigstens stellt sich Stinkhals Wangs zu Lande ständig betrunkene Bande an Bord als erstaunlich kompetente Mannschaft heraus. Man muss diese Piraten wohl in ihrem eigenen Element erleben.
12. Larian
An Bord der Dschunke
Von den letzten Tagen ist wenig zu berichten, die übliche Langeweile einer Seereise stellt sich ein. Wir kommen glücklicherweise gut voran, die Winde stehen sehr günstig. Eben höre ich Offa, der den Ausguck besetzt hält, ein Segel am Horizont ausrufen. Wir werden sehen, was dieses bringt.
13. Larian
An Bord der Dschunke
Oh, das war eine knappe Angelegenheit. Das Schiff stellt sich als ein Kriegsschiff der Sung heraus - und unsere großartige Tarnung als Fischerboot ging fast nach hinten los. Wir selbst waren zwar wohl verborgen im geheimen Schmuggelladeraum des Schiffes, aber man schickte trotzdem ein Prisenkommando herüber, da die Mandarine wohl jedes noch so kleine, schwimmfähige Gefährt für ihre Kriegsflotte rekrutieren. Glücklicherweise bestand das Kommando nur aus einer Prise halbherzig-motivierter Seesoldaten, die wir mit Hilfe von Wangs Leuten und reichlich Alkohol schnell ausgeschaltet hatten, nachdem das feindliche Schiffe außer Sichtweite war.
Jetzt stellt sich nur die Frage, was tun mit den Gefangenen? Immer wieder erschreckt mich die Blutrünstigkeit Makinos, der dafür plädierte, sie einfach über Bord zu werfen. Nicht auch meiner Wache! Stattdessen haben wir uns entschieden, sie auf einer nicht allzu fernen Insel auszusetzen. Wang und seine Mannschaft wirken allerdings nicht besonders glücklich darüber, diese Gestade anlaufen zu müssen. Sie erzählen dunkle Geschichten darüber, was dort ausgesetzten Meuterer widerfährt. Kein Wunder bei diesem abergläubischen Völkchen.
15. Larian
An Bord der Dschunke
Mir Zittern noch die Hände beim Eintrag in dieses Tagebuch, denn wieder einmal mussten wir erfahren, dass in so manchem Aberglauben mehr als ein Stück Wahrheit steckt. Als wir zwischen die Sandbänke der angesteuerten Insel einliefen, erspähten wir im Zwielicht am Ufer eine merkwürdige Ansammlung von Personen und eine starke magische Aura von böswilliger Präsenz. Uns kamen Zweifel, ob man selbst einen Feind einem solchen Ort ausliefern sollte und wir beschlossen wieder abzudrehen. Da erhoben sich plötzlich zahlreiche scheußliche Fangarme aus der See und griffen unser Schiff an, offensichtlich von einer zentralen Intelligenz gesteuert. Außerdem brachen plötzlich die gefangenen und ausgeschaltet geglaubten Seesoldaten aus der Kabine hervor - aber ihr Blick war leer und sie schienen von blanker Mordlust gesteuert.
Natürlich warfen sich meine tapferen Mitstreiter sofort in den Kampf, aber die dunkle Präsenz, die über allem schwebte, schürte den Blutdurst meiner Gefährten. Als Makino den ersten Seesoldaten niederstreckte, ging er plötzlich auf Johann Graustich los, und auch dieser konnte bald nicht mehr Freund und Feind unterscheiden. Nur mit Mühe konnten wir verhindern, dass Schlimmeres geschah, und erst als wir Abstand von der Insel gewannen, ließ dieser bösartige Einfluss nach.
Aus den Geschickten der Piraten und ein paar Hinweisen von Tomoe Gozen schlossen wir, dass vielleicht ein abtrünniger Mandarin der Gelben Kammer hierher verbannt wurde. Kurzzeitig spielten wir mit dem Gedanken, doch noch anzulanden und ihn zu befragen, aber dann erschien uns diese doch zu tollkühn und zu wenig aussichtsreich, wirklich verlässliche Informationen zu bekommen. Wir setzten einen Kurs aufs Festland!
17. Larian
An Bord der Dschunke
Wir hatten eine weitere Begegnung mit Schiffen der Sung-Flotte, diesmal glücklicherweise nur aus der Ferne. Es war ein größerer Verband auf dem Weg nach Osten, und zu unserer Besorgnis erkannten wir zwei große Schiffe mit hyborischer Takelung unter ihnen - Dreadnoughts. Wie wir schon gerüchte-weise gehört haben, sind die Mandarine anscheinend noch im Besitz einiger alter imperialer Kriegsschiffe, hier ehrfürchtig "Schwimmende Festungen" genannt. Diese haben sie nun wieder in Stand gesetzt und führen sie gegen unsere Schiffe ins Feld. Ob dieser Macht wird mir Bang, wenn ich an unsere Freunde und Gefährten an Bord der "Königin" und der "Maneto" denke.
1. Duncan-mor
Khitai - Eine Hafenstadt am Kaiserkanal
Wir haben es geschafft, den Kaiserkanal erreicht und Khitai betreten! Welch erhebendes Gefühl dieses Ziel zu erreichen. Auch wenn noch so viel Ungewissheit vor uns liegt, diesen Erfolg kann uns niemand mehr nehmen.
Mit einem wagemutigen Manöver sind wir nicht durch die eigentliche Einfahrt in den Kanal gefahren, sondern durch die Überlaufkanäle. Ganz unbeschadet hat die Dschunke dies nicht überstanden, aber wir haben es bin zum ersten Binnenhafen geschafft und sind angelandet. Hier trennen sich unsere Wege von Stinkhals Wang, der mir in diesen zwei Wochen geradezu ans Herz gewachsen ist. Wir werden uns ein Flussschiff suchen, um den langen Weg nach Norden und Westen zur Hauptstadt anzutreten.