Adventures

Sword

Garthan, Gwendon, Morten und Turras

RUNDE: 8

DATUM: 10. Aleët (Geistertag, Feuerwoche, Elrani) - Morgens

ORT: Eine Höhle im Forst von Dannmar

"Verzeiht", erklingt plötzlich Mortens Stimme, "aber ich bin durchaus der Meinung dieses Malvin."

Er scheint selber überrascht, daß dieser Satz über seine Zunge gekommen ist.

"Ich denke wir sollten hier auszuharren. So wenig ich über die Hintergründe des eben Geschehenen weiß, so sicher bin ich mir, daß Einladungen zur Audienz beim König anders aussehen sollten, und dieses nette Angebot des Turgan wohl nicht gekommen wäre, wenn wir diese Zuflucht nicht gefunden hätten." Er macht eine Pause und holt tief Luft.

"Aus der hinteren Kammer dringt Luft, wenn auch nicht sehr frische, in diesen Raum. Von diesen Leuten ausgeräuchert zu werden brauchen wir hier wahrscheinlich nicht zu befürchten. Wenn sie dieses versuchen, werden wir wohl einen stärkeren Luftzug in Richtung des Eingangs bemerken. Wir können den Eingang auch recht gefahrlos verschließen, das heißt einen Teil zum Einsturz bringen, wenn es sein muß."

Zweifelnd schauen die anderen die Wände und die Decke an, und der Gardist gibt ein ungläubiges Stöhnen von sich. Aber Morten fährt unbeirrt an den Grafen gerichtet fort.

"Diese Kammer ist für sich selber stabil genug und die Gänge werden es wohl auch sein. Ihr habt guten Fels in Eurer Erde. Und wenn dieser Malvin nicht sehr bald wiederkommt...dann werden wir selber einen Ausgang finden !"

Er macht ein ernstes und sehr entschlossenes Gesicht. Merkwürdigerweise scheint er sich in dieser dunklen Kammer fast wohl zu fühlen. Vielleicht ist es aber auch nur die Alternative aus bewaffneten Halunken, die draußen lauern.

"Das ist meine Meinung zu dieser Geschichte!" Gespannt schaut Morten den Grafen an.

Auch Turras und Gwendon raten Graf Tamaig vehement davon ab, den Worten Turgans zu glauben, was diesen schnell davon abbringt, irgendwelche Zugeständnisse zu machen.

"Wenn Du mich zum König bringen willst, Turgan, mußt Du schon hier hereinkommen!" ruft er den Soldaten vor der Höhle zu. Es kommt keine Antwort darauf.

Stattdessen weisen bald darauf Geräusche daraufhin, daß Eure Verfolger versuchen, vor dem Eingang ein Feuer zu entfachen, um Euch auszuräuchern. Als sie jedoch schließlich so weit sind, dringt nur wenig Rauch in die Höhle. Stattdessen verstärkt sich der Luftzug aus dem Innern des Hügels. Schimpfen und Fluchen von draußen verrät Euch, daß die Schergen des Königs mehr unter dem Qualm leiden, als ihr.

Nur ein gelegentliches Husten unterbricht das Schweigen, in dem ihr auf Malvins Rückkehr wartet. Eine halbe Ewigkeit scheint zu vergehen, bis ihr schließlich Schritte aus dem Gang hört.

Der blasse Schein des Lichztzaubers nähert sich und erhellt Malvins Gesicht als er herankommt. Gwendon hält erschrocken die Luft an, als er den Söldnerführer ansieht, und auch die anderen können ihr Erschrecken kaum verbergen. Der sonst so vitale Kämpfer ist leichenblaß im Gesicht, die Wangen sind eingefallen und tiefe Schatten liegen unter den Augen. Nur diese blauen Augen leuchten mit einem fahlen, unnatürlichen Licht. Unwillkürlich denkt ihr an das Licht von Totenkerzen. Als er spricht, ist seine Stimme ungewöhnlich leise und irgendwie brüchig. Aber seine Nachrichten strafen sein Aussehen Lügen.

"Der Weg ist klar. Wir können durch den Berg entkommen. Es wird nur ein paar Stunden dauern." Ohne eine Reaktion abzuwarten dreht er sich schon wieder um - bereit, dem Gang in die Finsternis zu folgen.

"ähem!" Morten räuspert sich. "Sollten wir nicht den Eingang verschließen?"

Malvin wendet sich um. Als er Morten in die Augen schaut, schaudert es diesen sichtlich. "Sie werden sich kaum trauen, uns zu folgen, so wie ich ihren Aberglauben kenne. Außerdem wäre es riskant einen Einsturz zu provozieren."

Morten schüttelt den Kopf. "Ich denke, es wäre ohne Probleme und ohne großes Risiko zu machen."

Einen Augenblick blickt Malvin den jungen Baumeister schweigend an. Dann zuckt er mit den Achseln und wendet sich ab. "Dann tut es! Es hält uns unsere Verfolger sicherer vom Hals."

Morten schaut sich den Gang, durch den ihr gekommen seid, noch einmal genau an und zeigt Garthan und Turras dann die Stellen, an denen sie die morschen Stützpfeiler zertrümmern sollen. Ein paar kräftige Hiebe, ein schnelles Zurückspringen, und dann kommt die Decke des Ganges in einer Wolke aus Staub und Holzsplittern herab. Die Wände der Kammer beben zwar und einige Ziegel fallen herab, aber die Gesamtkonstruktion bleibt stabil, wie Morten vorausgesagt hat. Dieser Weg ist verschlossen. Nun bleibt Euch gar nichts anderes übrig, als Euch der Führung Malvins anzuvertrauen und in den Hügel hineinzuwandern.

Mit welchen Erlebnissen soll es weitergehen?

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