Adventures

Sword

Garthan, Gwendon und Turras

RUNDE: 4

DATUM: 10. Aleët (Geistertag, Feuerwoche, Elrani) - Vor Sonnenaufgang

ORT: Der Forst von Dannmar

Das gefrorene Laub knirscht unter Euren Stiefeln, als ihr einer hinter dem anderen den Hang des Hügels hinaufsteigt. Aufmerksam gleiten Eure Blicke von einer Seite auf die andere, aber im grauen Dämmerlicht unter den Bäumen ist nichts Gefährliches oder Ungewöhnliches zu entdecken. Nur seltsam still ist der Wald, als ob selbst die Tiere des Waldes gespannt den Atem anhielten.

Auf dem rutschigen Boden verliert Gwendon einmal fast den Halt, aber der Gardist, der hinter ihm geht, bewahrt ihn vor einem Sturz. Dankend nickt Gwendon ihm zu. Irgendwie scheint es unangemessen, die Stille des Waldes mit gesprochenem Wort zu durchbrechen.

Schliesslich erreicht Ihr die Kuppe des Hügels, die Bäume lichten sich und Ihr seht die Ruinen vor Euch. Ein einzelner Torbogen steht noch, ein paar Mauern wehren sich standhaft gegen den Zahn der Zeit, aber ansonsten sind nur einige moos- und grasüberwachsene Trümmerhaufen zu sehen. Über Euren Köpfen verblassen die letzten Sterne im Morgenlicht. Ein einsames Krächzen einer Krähe ist in der Ferne zu hören.

Hauptmann Brandon schickt die beiden Gardisten auf Posten, von denen sie die Hügelkuppe gut überblicken können, und dann führt der Graf Euch zu dem einsamen Torbogen, wo er auf einem bemoosten Stein Platz nimmt.

Er schaut Turras an und spricht die ersten Worte seit Eurem Aufbruch vom Lager. "Jetzt heisst es wohl warten."

Turras nickt. "Ich bin überzeugt, dass Oberst Malvin nicht lange auf sich warten lassen wird."

...

Jetzt nachdem die Anstrengung des Aufstiegs vorüber ist, wird Euch die Kälte des Morgens erst richtig bewusst. Garthan hält sich durch Auf- und Abgehen warm, während Gwendon sich dadurch abzulenken versucht, dass er sich die Gemäuer etwas näher ansieht. Nachdem er einige Zeit den Torbogen begutachtet hat, winkt er Turras zu sich.

"Sieh Dir das an!" sagt er und deutet auf die Innenseite des Durchgangs.

Ein Relief, das Gwendon vom Moos befreit hat, zeigt eine ländliche Szenerie, anscheinend im tiefsten Winter. Bäume und Felder sind von Schnee bedeckt und Schneeflocken fallen vom Himmeln. Aber am Rande des Bildes, nur noch mühsam auszumachen, stehen einige Bauern mit Hacken, Pflug und Saatgut. Ihre Gestalten sehen abgemagert aus und Ihre Mienen zeigen Verzweiflung. Eine skeletthafte Frau kniet auf dem Boden und betet zu den Göttern.

Ein scharfes Lufteinziehen des Hauptmanns reisst Euch aus der Betrachtung des Bildes, und Ihr dreht Euch um. Graf Tamaig und Camren sind aufgestanden, und Brandon ap Riados hat die Hand auf seinen Schwertgriff gelegt. Zwischen den Ruinen ist eine hünenhafte Gestalt aufgetaucht, die sich Euch mit bedächtigen Schritten nähert. Es ist Malvin.

Der Graf, Camren und Hauptmann Brandon betrachten ihn neugierig als er sich Eurer Gruppe nähert. Malvin macht nicht den Eindruck eines gehetzten Flüchtlings. Seine Kleidung ist robust, und er trägt ein kurzes Kettenhemd, aber darüber hat er einen teuren, pelzbesetzten Umhang gezogen, und ein bronzenes Stirnband hält seine feuerroten Haare aus der Stirn. Seine einzige Bewaffnung ist ein grosses Schwert, das an seiner Seite hängt. Auf den ersten Blick macht seine grosse und massige Gestalt, gepaart mit dem kantigen, fast brutalen Gesicht einen 'barbarischen' Eindruck, aber die Eleganz seiner Bewegungen und die höfische Verbeugung, die er vor dem Grafen macht, verwischen dieses Bild wieder.

Aus seinen blauen Augen mustert er die Anwesenden, und nickt Euch grüssend zu. Dann verneigt er sich noch einmal kurz vor dem Grafen.

"Ich freue mich, dass Ihr gekommen seid, Herr Graf. Ich habe Euch einiges mitzuteilen."

Der Graf betrachtet ihn ernst und auch etwas misstrauisch. "Oberst Malvin, ich bin mir noch nicht sicher, was ich überhaupt von diesem Treffen halten soll. Verschwendet nicht meine Zeit!"

Malvin fixiert Graf Tamaig, aber seinem Gesichtsausdruck ist nicht zu entnehmen, was er bei dieser harschen Antwort empfindet. "Ich habe Informationen darüber, das König Geren einige sehr unehrenhafte Dinge gegen die Familie seines Bruders unternommen habt. Wollt Ihr diese Informationen hören?"

"Ich bin bereit, Euch anzuhören. Aber ich muss Euch warnen, das Haus Llannaid ist dem Königshaus eng verbunden. Ihr müsst schon schlagkräftige Argumente haben, um mich zu einer Handlung gegen den König zu bewegen. Meine Anwesenheit hier könnte schon als Hochverrat angesehen werden."

"Soweit ich weiss, hat Geren noch keine einizge Anschuldigung gegen mich vorgebracht. Aber ich vertraue gerade auf Eure Loyalität zum Königshaus, denn ich bin überzeugt davon, dass der rechtmässige Thronerbe in den Verliesen der Burg zu Gwynneth schmachtet. Ich habe ..."

In diesem Moment ertönt ein Ruf: "Herr Graf, Herr Hauptmann!" Zwischen den Ruinen taucht einer der beiden Wachposten auf - in Begleitung von Morten Essansor. Halb führend, halb schiebend geleitet der Gardist den Baumeister zu Eurer kleinen Versammlung.  

Mit welchen Erlebnissen soll es weitergehen?

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