"... irgendwie werde ich dieses
seltsame Gefühl nicht los. Irgendetwas passt nicht ganz zusammen
hier. Aber was? Die Geschichte von der Pilgerfahrt ist doch gar nicht
so unglaubwürdig. Aiunn scheint zur Reise nicht gerade gezwungen
worden zu sein, dafür war sie des öfteren zu fröhlich.
Warum sollte Olorin auch solch seltsame Geschichten erfinden? Aber
trotzdem stört mich was! Waren es Aiunns rätselhafte Worte
in jener Nacht? Die ewig plappernde Lionafara die so gar nicht zur
Saër-Priesterin passt? Oder ist es einfach nur mein Gefühl?
Vielleicht wünsche ich mir auch einfach nur, dass etwas anderes
dahintersteckt, um einen Grund dafür zu finden, Aiunn noch nicht
ziehen zu lassen?"
...
Einige Stunden und viele Biere später
...
"Einbildung, alles Einbildung, nichts ist falsch,
ausser vielleicht meine Phantasie. Ja Junge, du musst es dir wohl
eingestehen, du verkraftest das nicht. Kein noch so
gemeingefährlicher Seebär macht dir Angst, vor keiner
Gefahr schreckst du zurück, du hättest beim Versuch Ulgors
Schlund zu durchsegeln sterben können, hattest aber keine Angst,
kein Meer zu weit, kein Berg zu hoch, aber eine einzige Frau ... und
schon hängst du in den Seilen.
"Aber wieso musste sie auch so nett sein, so
schön, so sinnlich?
"Mann - reiss dich zusammen, du solltest dich mal
sehen, hängst hier in der Taverne, jammerst über dein
Schicksal! Entscheide dich, Ja oder Nein? Ja Nein Ja Nein Ja Nein Ja
Nein Ja Nein Ja Nein Ja Nein Ja Nein Ja Nein Ja Nein ...
"Mist!
"Da hilft nur eins... Münze werfen! Bei Kopf
musst du sie vergessen, bei Zahl wirst du dir die Sache nochmal
vornehmen! Also..."
....*schnick*.....plonker, plonker.....Kreisel...
click...Kopf.
"Mist!"
....
....*schnick*.....plonker, plonker.....Kreisel...
click...Kopf.
"Mist!"
....*schnick*.....plonker, plonker.....Kreisel...
click...Zahl.
"Na also, los geht's!"
....
"Zuerst einmal muss ich herausfinden, wo sie
untergekommen ist! Fiarel weiss vielleicht wo, vielleicht auch
Morten. Ich denke ich kann Morten soweit vertrauen, dass ich ihm
erzählen kann, was ich vorhabe. Zur Not gibt es hier, wie in
jeder guten Heimatstadt, sicherlich ein paar Gesellen, die für
gutes Geld gute Informationen besorgen. Beim Saër-Tempel, so es
hier überhaupt einen gibt, sollte ich wohl nicht unbedingt
auftauchen, nicht gerade unauffällig. Aber was sage ich ihr
denn, wenn ich sie gefunden habe ...? Vielleicht ist ihr das auch gar
nicht recht, und das ganze war nur eine Ihrer Vergnügungen? Hmm,
nein, der Typ von Frau ist sie nicht! Ich denke mir mit Offenheit
kommt man am weitesten: Ich konnte sie nicht aus dem Kopf kriegen und
wollte sie noch einmal sehen und mich nochmals von ihr verabschieden.
Ich werde ihr meinen Lieblingsring schenken (Gold, am Lederhalsband)
und ihr eine gute Reise wünschen. Seufz. Ja, so werd ich's
machen, 5 Minuten, nicht mehr! Kurz und schmerzlos!"