Adventures

Sword

Gwendon

RUNDE: 3

DATUM: 7. Aleët (Stadttag der Feuerwoche des Monats Elrani) - Abends

ORT: Die Burg Llannaid

Du steigst die letzte Treppe hinab und siehst Arwen vor der Tür zum Gästeflügel stehen. Sie ist in einen weiten Umhang gehüllt und trägt eine Lampe bei sich.

"Ich stehe zu Eurer Verfügung Fräulein Arwen und bin schon ganz gespannt, wohin Ihr mich entführen werdet."

"Wartet nur ab. Ich glaube es wird Euch gefallen." Sie zieht die Kapuze ihre Umhangs über den Kopf und winkt Dir, ihr zu folgen. Leise ist das Klingeln ihrer Ohrringe zu hören.

Ihr durchquert die grosse Halle, kaum beachtet von den Soldaten, die hier noch trinken und spielen, und tretet durch eine Holztür in einen wenig benutzt aussehenden Gang. Arwen führt eine Treppe hinunter, einen weiteren Gang entlang und hält schliesslich an einem schmalen Durchgang an.

"Hier werden wir die Burg verlassen," meint sie und tritt unter dem Steinbogen durch. Dahinter führt eine sher schmale und lange Stiege hinad in die Dunkelheit. Arwen geht voran und kommt am Ende der Treppe schliesslich zu einer sehr massiv gearbeiten Holztür, die in eine dicke Steinmauer eingelassen ist. Sie nimmt einen grossen Eisenschlüssel aus ihrer Tasche und schliesst damit die Tür auf, das Schloss lässt sich erstaunlich leicht drehen. Sie stösst die Tür auf und schlüpft durch die schmale Öffnung. Du folgst ihr und stellst fest, dass ihr euch ausserhalb der Burgmauer zwischen Hafen und Burgfelsen befindet. Ein schmaler, in der Dunkelheit kaum erkennbarer Pfad führt in Richtung der Stadt.

Arwen lächelt Dich an. "Wie gut, dass mein Onkel mir damals diesen Schlüssel gegeben hat. Ich denke, er hat ihn inzwischen völlig vergessen."

"War das Euer Geheimnis?"

Sie lacht. "Nein, obwohl Ihr ich auch hiervon niemandem erzählen solltet. Dies ist nur eine alte Ausfallpforte der Burg, die ich benutze, um gelegentlich den Augen meiner Bewacher zu entkommen."

Ihr klettert den Pfad hinunter, bis Euch eine Mauer, die hier von der Burg zum Ufer führt, den Weg versperrt. Arwen geht nach rechts an ihr entlang. Schliesslich siehst Du einen Durchgang in der Mauer, der nur noch unvollständig von einem halb verrosteten Gitter versperrt ist. Ihr zwängt Euch hindurch und seht vor Euch die Stadt liegen.

...

Arwen klopft an die Tür eines unscheinbaren Hauses im Hafenviertel. Ein kleines Fenster wird geöffnet, und sie flüstert kurz mit jemandem auf der anderen Seite. Dann geht die Tür auf, und ihr betretet einen spärlich erleuchteten Flur. Ein älterer Mann mit freundlichem Gesicht umarmt Arwen zur Begrüssung und schaut sie dann fragend an.

"Ich habe einen Gast mitgebracht," sagt sie mit einer Geste in Deiner Richtung. "Er ist vertrauenswürdig. Sein Name ist Gwendon."

Der Mann wendet sich an Dich. "Willkommen in unserem Haus, Gwendon. Mein Name ist Arbrac."

Du antwortest ihm ebenso höflich. Er geleitet Arwen und Dich in einen Raum, von dem eine Treppe nach unten führt. Von dort dringt Licht und leise Musik herauf.

"Ist Dianne da?" fragt Arwen Arbrac.

"Nein, leider nicht. Sie hat es wohl nicht mehr geschafft. Gebt mir Eure Umhänge, ich werde sie aufbewahren."

Arwen reicht ihm ihren Mantel, und Du tust es ihr gleich. Sie trägt ein wunderschönes dunkelgrünes Tanzkleid, gegen dass ihr blondes Haar wie Gold glänzt. Dich bei der Hand nehmend steigt sie die Treppe hinunter.

Unten schlägt sie einen Vorhang beiseite, und die Musik wird plötzlich lauter. Du siehst einen grossen Raum, der von vielen Lampen erhellt wird. Bunte Tücher und Vorhänge schmücken die Wände, Teppiche und Kissen bedecken den Fussboden, aber Möbel sind keine zu sehen. Gut ein Dutzend Männer und Frauen haben sich auf den Kissen niedergelassen. Fast alle haben sie irgendein Musikinstrument dabei, und einige spielen im Moment darauf - die Musik, die Du gehört hast.

Als ihr den Raum betretet, hören sie kurz auf zu spielen, begrüssen Arwen und betrachten Dich mit neugierigen, aber nicht unfreundlichen Blicken. Arwen wendet sich an Dich.

"Dies ist unser Tempel, hier huldigen wir Kaira mit Musik und Tanz. Ich weiss nicht, wie Ihr zu unserer Herrin steht, aber leistet uns doch einfach Gesellschaft und erfreut uns mit Eurem Lautenspiel und Gesang. Leider ist unsere Priesterin nicht da, aber auch so gibt es hier schöne Musik zu hören."

"Es ist mir ein Vergnügen, hier zu sein."

...

Der Raum ist erfüllt von Klang. Das Dutzend unterschiedlichster Instrumente - Lauten, Flöten, Harfen, Trommeln und exotischere - erzeugt allen gängigen Regeln der Musik zum Trotz ein vollendete Harmonie. Dazu kommt der wunderbare Gesang, denn alle Besucher des Tempels haben hervorragende Singstimmen. Arwen und einige andere drehen sich in der Mitte des Raumes im Tanz. Die Musik trägt Dich davon, und Du stimmst in den Gesang ein, spielst auf Deiner Laute und tanzst mit den anderen. Alle scheinen glücklich darüber zu sein, einen weiteren Musikanten in ihrer Mitte zu haben, und Du erhälst viele freundliche Worte und Komplimente.

...

In der Dunkelheit und Kälte der tiefsten Nacht bist Du mit Arwen auf dem Rückweg zur Burg.

"Das war ziemlich mutig von Euch, mich einfach mitzunehmen. So wie ich es verstehe, ist Euer Kult in Gwynneth nicht gern gesehen, oder sogar verboten."

Arwen schüttelt den Kopf. "Ihr mögt die Musik. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Ihr uns verraten würdet, selbst ohne Euer Versprechen."

"Nein, Ihr habt recht. Das würde ich nie tun. Warum war Eure Priesterin nicht da?"

Sie seufzt. "Wir haben nur eine einzige Priesterin in ganz Gwynneth. Sie reist durchs Land und kann natürlich nicht zu allen Gottesdiensten anwesend sein. Aber wir kommen auch so zurecht. Ich würde gerne in den Dienst der Göttin treten, aber das geht natürlich nicht."

"Warum nicht?"

"Als Kusine und nächste Verwandte des Königs? Mein Onkel würde das nie zulassen." Sie verfällt in Schweigen.

Ihr kehrt auf demselben Weg zurück, auf dem ihr gekommen seid. Wieder in der Burg, verabschiedet sich Arwen von Dir.

"Es war schön, dass Ihr mitgekommen seid. Ich mag Eure Musik sehr. Ich hoffe, es hat Euch auch gefallen."

"Es war wunderbar. Und wie ich schon sagte, Euer Vetrauen ehrt mich. Ihr könnt Euch völlig auf mich verlassen."

"Danke." Sie lächelt Dich an. "Schlaft gut."

"Ihr auch."

Sie wendet sich ab und verschwindet in ihren Gemächern. Nachdenklich gehst Du in Richtung des Gästeflügels.

Mit welchen Erlebnissen soll es weitergehen?

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