Adventures

Sword

Tim

RUNDE: 1

DATUM: Die Monde Etlarn und Rimaïl nach tlaroianischer Zeitrechnung

ORT: An Bord des narsarianischen Handelsschiffes "Celara"

Die Reise nähert sich langsam ihrem Ende. In den letzten Tagen hat sich die "Celara" durch die ersten Herbststürme gekämpft, und es gab wenig Zeit, sich in irgendeiner Weise mit den Passagieren zu beschäftigen. Kalt, nass, und völlig erschöpft bist Du jeden Abend in Deine Kajüte getaumelt und hast jedesmal wie ein Stein bis zum Morgen geschlafen. Morten und Aiunn haben kaum ihre Nasen aus den Kabinen gesteckt.

Heute war es zum ersten Mal wieder etwas ruhiger, und der Wind steht günstig, so dass das Schiff wahrscheinlich in zwei oder drei Tagen Llannaid erreichen wird. Schmerzvoll denkst Du daran, dass das wahrscheinlich den Abschied von Aiunn bedeuten wird.

Nach der Wache hast Du Dich gewaschen und etwas gegessen. Immer noch müde von den Anstrengungen der letzten Tage bist Du danach, ohne es eigentlich zu wollen, auf Deiner Koje eingeschlafen.

Plötzlich schreckst Du auf. Da war doch etwas? Es ist dunkel, nur ein wenig Mondlicht dringt durch das Fenster der Kajüte, und die "Celara" gleitet ruhig durch die Wellen. Leise klopft es an Deiner Tür.

"Ja?" Deine Antwort klingt noch ein wenig verschlafen, als Du Deine Beine aus der Kojde schwingst und zur Tür tappst. Da geht die Tür auch schon auf, und eine Gestalt schlüpft herein. Dein Herz schlägt schneller, als ein bekannter Duft Deine Nase erreicht.

"Hallo." Aiunn schliesst die Tür hinter sich und lehnt sich mit dem Rücken daran, als ob sie die Welt dahinter ausschliessen wollte.

"Hallo!? Warte, ich mache Licht."

"Nein, tu's nicht." Aiunn schüttelt heftig den Kopf. "Ich mag die Dunkelheit. - Ich wollte Dich sehen."

Du trittst zwei Schritte näher an sie heran. "Es war so wenig Zeit in den letzten Tagen. Ich habe es sehr vermisst, mit Dir zu sprechen, Aiunn."

"Ich auch." Sie verlässt ihren Platz an der Tür und steht jetzt direkt vor Dir. Ihr Gesicht und ihre blossen Arme schimmern im blassen Mondlicht und bilden einen scharfen Kontrast zur dunklen Wolke ihrer Haare. Sanft legst Du eine Hand auf ihren Arm und spürst, wie sie unter Deiner Berührung erzittert.

"Du bist sehr schön." Innerlich wünscht Du Dir, die Fähigkeiten eines dieser gefeierten Dichter der Hauptstadt zu besitzen, um bessere Worte zu finden. Aiunn lacht leise und sanft, nimmt plötzlich Deinen Kopf in ihre Hände und zieht ihn zu sich herab. Ihre Lippen sind warm und weich und schmecken ein wenig salzig. Der Kuss währt lange und wird innig und leidenschaftlich. Schliesslich steht ihr in enger Umarmung voreinander, und Aiunn schaut Dir tief in die Augen.

"Ich weiss nicht , was die Zukunft bringen wird, aber zumindest diese Nacht will ich mit Dir verbringen."

Mit diesen etwas rätselhaften Worten zieht Dich Aiunn in Richtung Deiner Koje.

...

Nebel liegt über der Küste Gwynneths, aber der Lotse, dessen kleines Boot längsseits der "Celara" festgemacht hat, meint, dass er das Schiff trotzdem sicher in den Hafen bringen kann. Fiarel gibt den Befehl, Llannaid anzusteuern.

Sehnsüchtig hängt Dein Blick an der in Nebel nur undeutlich erkennbaren Gestalt Aiunns, die in ihren Umhang gehüllt an der Reling steht. Die letzten drei Nächte kommen Dir wie ein einziger Traum vor. Aiunn hat sich geweigert, in irgendeiner Art und Weise Pläne zu machen oder über die Zukunft zu sprechen. Du weisst nur, dass sie bald mit ihrem Onkel in die Hauptstadt des Landes reisen wird, die nicht an der Küste liegt. Eine Nachfrage bei Olorin Giamantor, ob er Dich für die weitere Reise in seine Dienste nehmen würde, hat dieser rundweg abgelehnt. Er brauche keine weitere Begleitung. Dagegen hat Dir Kapitänin Fiarel angeboten, über den Winter in ihren Diensten zu bleiben. Sie kann Dir zwar nicht die volle Heuer zahlen, aber immerhin zwei Drittel davon, und Dir wäre die Heimreise als Navigator der "Celara" garantiert. Eine nicht ganz einfache Entscheidung.

Linker Hand ragt auf einmal ein grosser dunkler Felsen aus dem Meer hervor, und die Brandung ist deutlich zu hören. Oben auf den Klippen kann man vage eine grosse Burg oder Festung erkennen. Dann erscheinen voraus die Masten vieler Schiffe aus dem Nebel, und der Lotse gibt den Befehl, den Anker zu werfen. Mit Getöse klatscht dieser in das Wasser des Hafens von Llannaid. Die "Celara" ist am Ziel.

Mit welchen Erlebnissen soll es weitergehen?

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